Olivenbäume
Der Olivenanbau auf Thassos
Thassos ist berühmt für endlose Olivenhaine, die wie ein grüner Teppich die steinigen Hügel bedecken. Olivenbäume sind hier weit mehr als nur Nutzpflanzen – sie sind das Herz und die Seele der Insel, ein lebendiges Symbol für Kultur, Tradition und Beständigkeit. Kein Wunder, dass Thassos bei Olivenliebhabern so hoch im Kurs steht.
Wenn es um die Oliven von Thassos geht, sticht eine Sorte besonders hervor: die Throumba Thassou. Diese exklusive Olive gibt es nur hier, und sie hat wahrhaftig Kultstatus erlangt. Ihr Geheimnis? Sie wird auf natürliche Weise angebaut, ganz ohne Dünger und Pestizide. Stattdessen gedeiht sie dank der mineralstoffreichen Böden und dem milden mediterranen Klima zu einer Frucht heran, die es in sich hat. Ihre einzigartige Textur und ihr unvergleichlich intensiver Geschmack sind eine wahre Gaumenfreude.
Und die Gesundheit kommt dabei auch nicht zu kurz: Das daraus gewonnene Olivenöl ist randvoll mit Polyphenolen und Antioxidantien. Ein Teelöffel davon am Tag soll Wunder wirken – zumindest für den Cholesterinspiegel.
Erntezeit – Mit Geduld und Handarbeit
Die Olivenernte auf Thassos ist ein Ereignis, das Geduld und Hingabe erfordert. Zwischen November und Dezember, wenn die Früchte ihren optimalen Reifegrad erreicht haben, zieht es die Inselbewohner in die Haine. Hier wird nicht etwa maschinell gerüttelt oder geschüttelt – nein, die Oliven werden von Hand geerntet. Mit Kämmen und Netzen ausgestattet, arbeiten die Familien oft tagelang zusammen. Es ist harte Arbeit, aber auch eine Zeit des Zusammenhalts und der Tradition.
Die frisch geernteten Oliven werden anschließend in die lokalen Mühlen gebracht, wo sie zu hochwertigem Olivenöl verarbeitet werden. Auf Thassos treffen moderne Maschinen auf traditionelle Techniken. Besonders beeindruckend ist die alte wasserbetriebene Ölmühle in Panagia, die noch heute in Betrieb ist. Hier können Besucher sehen, wie die Oliven auf traditionelle Weise gepresst werden – ein faszinierender Einblick in die Geschichte des Olivenanbaus.
Einige der ältesten Olivenbäume der Insel stehen in der Region um Kastro, Maries und Theologos, den ältesten Dörfern von Thassos. Diese uralten Bäume, die teils viele Hundert Jahre alt sind, haben schon viele Generationen von Inselbewohnern gesehen. Ihre knorrigen Stämme und dichten Kronen sind stille Zeugen der Geschichte und der tiefen Verbundenheit der Thassianer mit ihren Olivenhainen.
Für Touristen, die sich für die Geheimnisse des Olivenöls interessieren, hat Thassos einiges zu bieten. in diversen Shops und Olivenölmuseen können Besucher den gesamten Prozess nachvollziehen – von der Ernte bis zur Abfüllung. Hier werden Kostproben angeboten, die beweisen, warum thassisches Olivenöl als eines der besten der Welt gilt. Wer sich fragt, wie man ein Souvenir findet, das wirklich nach Thassos schmeckt, hat hier die Antwort: eine Flasche frisches, goldgrün schimmerndes Olivenöl.
Die Olivenbäume auf Thassos sind mehr als nur Produzenten von Öl. Mit ihrem knorrigen Stamm und den silbrig glänzenden Blättern erzählen sie Geschichten von Generationen, die unter ihrem Schutz gearbeitet, gelacht und gelebt haben. Ihr Duft liegt in der Luft, besonders im Sommer, wenn die Sonne das Blattwerk erhitzt. Sie sind auch ein visueller Genuss: Egal ob man die Olivenhaine im Morgenlicht betrachtet, wenn die ersten Sonnenstrahlen auf das Tau glitzern, oder in der Abenddämmerung, wenn die Schatten der Bäume lang und geheimnisvoll werden – die Landschaft von Thassos wäre ohne sie kaum vorstellbar.
Der Olivenbaum ist für die Thassianer mehr als nur eine Pflanze. Er ist ein Geschenk der Natur, das sie mit Respekt und Dankbarkeit annehmen. Sein grünes Blätterdach spendet Schatten, seine Früchte ernähren die Menschen, und sein Öl bereichert jede Mahlzeit. Er prägt das Landschaftsbild der Insel ebenso wie die Lebensweise ihrer Bewohner.
