Gewöhnliche Ochsenzunge
Die gewöhnliche Ochsenzunge ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ochsenzungen in der Familie der Raublattgewächse Sie wird auch einfach Ochsenzunge genannt oder hat andere Trivialnamen wie Liebäugel oder Blutwurz. Die Ochsenzunge wächst vor allem im Süden Europas an steinigen oder brachliegenden Standorten und wurde früher als Heil- und Färberpflanze verwendet .
Die gewöhnliche Ochsenzunge ist eine zweijährige bis ausdauernde krautige Pflanze, die 30 bis 100 cm hoch wird . Sie hat eine kräftige Pfahlwurzel, die bis zu 1,2 m tief reicht. Die Stängel sind grün bis bläulichgrün und dicht behaart. Die Blätter sind lanzettlich bis linealisch, ganzrandig oder wellig gezähnt und ebenfalls rau behaart. Sie erinnern an die Zunge eines Ochsen, daher der Name .
Die Blüten sind fünfzählig, zwittrig und violett gefärbt. Sie stehen in dichten Doppelwickeln an der Triebspitze. Die Blütenfarbe wechselt von karminrot beim Aufblühen zu dunkelviolett bei voller Entfaltung. In der Mitte der Blüten ist ein weißes Auge zu sehen, das aus Schlundschuppen besteht. Die Blütezeit ist von Juni bis September.
Die gewöhnliche Ochsenzunge wächst an trockenen, sonnigen Standorten wie Acker- und Wegrändern, Brach- und Schuttflächen, Weinbergen und Weiden . Sie ist eine wichtige Nektar- und Pollenquelle für viele Insekten.
Früher wurde die Ochsenzunge als Heilpflanze bei verschiedenen Beschwerden verwendet, zum Beispiel bei Husten, Grippe, Nierenentzündung oder Harnausscheidung. Sie wirkt abführend, balsamisch, blutreinigend, erweichend, harntreibend und schweißtreibend. Außerdem enthält sie einen roten Farbstoff, der zur Herstellung von Schminke genutzt wurde. Heute wird die Ochsenzunge jedoch kaum noch als Heilpflanze eingesetzt, da sie giftige Pyrrolizidinalkaloide enthält, die Leber und Nieren schädigen können.