Kleinblütige Königskerze
Die kleinblütige Königskerze ist eine zweijährige oder mehrjährige krautige Pflanze, die zu den Braunwurzgewächsen gehört. Sie wird auch als Wollkraut, Fackelkraut oder Königskerzenkraut bezeichnet.
Sie wächst auf trockenen bis frischen, basen- und stickstoffreichen Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Sie bildet im ersten Jahr eine große Blattrosette aus, die mit einem dichten, weiß-grünen Filz bedeckt ist.
Im zweiten Jahr entwickelt sie einen langen, beblätterten Stängel mit einem zylindrischen Blütenstand aus vielen kleinen gelben Blüten. Die Blüten sind ein wichtiger Pollenlieferant für Insekten und werden auch von Wind bestäubt. Die Pflanze vermehrt sich durch Samen, die sich durch Selbstaussaat verbreiten.
Die kleinblütige Königskerze hat eine lange Geschichte als Heilpflanze. Schon im antiken Griechenland wurde sie von Dioskurides und Plinius dem Älteren erwähnt. Sie wurde vor allem bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Bronchitis oder Asthma eingesetzt. Die Blüten enthalten Schleimstoffe, Saponine, Flavonoide und Iridoide, die entzündungshemmend, schleimlösend und krampflösend wirken.
Die Blätter haben eine ähnliche Wirkung und wurden auch als Umschläge bei Wunden oder Geschwüren verwendet. Die Wurzel enthält Harze und Gerbstoffe, die adstringierend und blutstillend wirken. Heute werden ie Blüten werden zu Tee oder Sirup verarbeitet, die Blätter zu Umschlägen oder Inhalationen. Die kleinblütige Königskerze ist also ein Kraut im Sinne einer Heilpflanze, aber auch im Sinne einer krautigen Pflanze.